Obersteigen
Chapelle Sainte-Marie-de-l’Assomption
Beschreibung
Diese ehemalige Klosterkirche, die zwischen 1220 und 1225 fertiggestellt wurde, ist ein interessantes Beispiel für den Übergang vom romanischen Stil (Westportal und Rundbogenöffnungen) zur Gotik (Strebepfeiler mit Vorsprüngen, Spitzbögen, die auf einem Bündel von Säulchen ruhen, Hakenkapitelle usw.). Dieser neue stilistische Beitrag, der wahrscheinlich nicht in direktem Zusammenhang mit der Ankunft der Werkstatt aus Chartres auf der Baustelle des südlichen Kreuzgangs des Straßburger Münsters steht, zeugt vielmehr von burgundischen Einflüssen, die nach Lothringen gelangten. Von den Klostergebäuden der Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren sind nur noch das Refektorium, ein Wachturm und das ehemalige Haus des Priors zu sehen.
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Die ehemalige Klosterkirche von Obersteigen ist zwar größtenteils romanisch, stellt aber einen wichtigen Meilenstein beim Eindringen der gotischen Kunst in das Elsass dar.
Die Kapelle, die der Himmelfahrt der Jungfrau Maria gewidmet ist, ist von bescheidener Größe. Ihre Westfassade weist an der Basis ein Rundbogenportal auf und im oberen Teil einen Giebel, der von zwei sehr schmalen Bogenfenstern und einem zentralen Okulus durchbrochen wird. Das Kirchenschiff wird von Strebepfeilern mit doppeltem Vorsprung und Satteldachkrone gestützt. Die Rundbogenfenster des Chors sind höher als die des Kirchenschiffs. Die Nordfassade war ursprünglich durch den Kreuzgang verdeckt.